Donnerstag, 13. August 2009

Sie waren auf der Straße ...



... Und jetzt haben sie ein Daheim!



Die Zeit vergeht schnell, die Krönung unserer Mutter in unserem Heiligtum nähert sich (am 15. August), aber es interessiert mich, davor Euch ein wichtiges Ereignis zu erzählen, bevor es viel zu spät ist. Siehe da, was ich Euch erzählen will:



Eröffnung des Hauses "Maria Hilf" (Mariya Arafasha)
in Burundi

für die Strassenkinder

Am vergangenen Samstag, dem 4. Juli haben wir eine große Freude gehabt. Nach vielen Anstrengungen haben wir schliesslich ein Haus einweihen können, wo man 15 Kinder unterbringen kann, die vorher auf der Straße waren. Sie haben sich selbst genannt: "Marienkinder".

Ich erzähle Euch in etwa die Geschichte:
Alles hat 2006 angefangen. Pater Déo, ein Burundier, Gründer des Werkes "Maria Hilf" hier in Burundi, war von einer Reise pastoraler Erfahrungen zurückgekommen, die ihm die Freude gegeben hatte, in Chile, in Argentinien und in Paraguay zu sein. Er kam, sehr froh, voll von Idealen und mit dem Wunsch, allen zu begeistern. Er sagte: es ist möglich, an einer besseren Welt zu träumen. Wir, die Burundier, wir sind nicht verurteilt, immer noch weiter im Elend zu leben, voll mit Problemen. Wir selber können viele Sachen machen, um das alles zu ändern.



Auf der Weise keimte in seinem Herzen eine Institution, die alle Burundier zur Solidarität riefe, um für eine neue Welt, um für ein besseres Land zu kämpfen. Schließlich hat diese Organisation ihren Namen bekommen: "Mariya Arafasha" ("Maria Hilf" in deutscher Sprache). Von ihrem Schönstattsheiligtum aus, rief die Gottesmutter, alle Burundier, sich in Solidarität anzuschließen, um das Land - nach mehr als 10 Jahren brudermörderischer Krise - in einem Land der Brüderlichkeit zu verwandeln.

Und ebenso wie eine Frucht vielfältiger Gespräche mit vielen hochherzigen Laien, sind die Ziele von Maria Hilf (Mariya Arafasha) festgesetzt.


Zwei Mütter, die unsere Arbeit mit den Kindern begeistert unterstützen.

Sie waren nämlich drei:

1. Die direkte Sozialhilfe: diese untergliederte sich gleichzeitig in 3 Typen:
Die Straßenkinder: sie aus dieser Atmosphäre wegzunehmen, ihnen eine Erziehung zu geben, auch versuchen ihre Familien zu retten, u.s.w.
Die Jugendlichen: ihnen vor allem den Zugang zur Erziehung, zu Studienbörsen, zur Gesundheitsversicherung geben, u.s.w.
Werkstätten, um ein Handwerk zu lernen: das Nähen, die Schreinerei, u.s.w.

2. Die Erziehung: Schulen zu entwickeln, um eine Qualitätserziehung den Ärmsten zu geben.

3. Der Frieden und die Versöhnung: Siehe da ein neuralgischer Punkt des Landes, deswegen müßte man viele Beförderungsaktionen dieser so notwendigen Werte zu Wege bringen. Dafür würde man man den Gesang, das Theater, u.s.w. benützen.

Das, was sich hier - auf eine so systematische Weise - darstellt, ist in Wirklichkeit aus dem Leben selbst emporgeschossen, weil Gott uns durch die Ereignisse spricht.

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Zum Beispiel, heute, werde ich Euch nur über die Weise sprechen, wie die Arbeit mit den Kindern der Straße entstanden ist:
Eines Tages ist der Pater Déo zu einer Beerdigung gegangen, und nach dem Brauch, nach der Messe, jedermann war zu einem Empfang in der Stadt eingeladen, wo man etwas zu trinken bekommt.

Siehe da, ein Junge ist gekommen, um die Hand in die Tasche der Jacke von P. Déo zu legen, ohne daß dieser es gemerkt hat, und hat ihm sein Mobiltelefon gestohlen. Das hat eine Reihe Gespräche und Überprüfungsdialogue seitens P. Déo mit diesen Jungen ausgelöst.

Er sagte ihnen: es ist nötig, daß Ihr dieses Telefon findet. Derjenige, der es behält, wird nicht gedeihen können, weil dieses Telefon der Gottesmutter gewidmet ist. (das Telefon hatte nämlich das Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter auf dem Bildschirm).

Schließlich erreichen die Jungen, daß derjenige, der das Telefon gestohlen hat, es zurückgibt. P. Déo spricht mit ihnen ins Herz und sagt ihnen, daß sie etwas machen sollten, um ihr Leben zu ändern. Sie bitten ihn, ihnen, sich zu ändern, zu helfen. Er bringt sie zum Heiligtum der Dreimalwunderbaren Mutter von Schoenstatt auf Mont Sion Gikungu, und so, nach und nach, sie beginnen Freunde zu werden.

Jedoch sind die Jungen zahlreich, und es gibt kein Haus für sie.
Damals (am November 2006) hat der liebe Gott es so gefügt, daß Joaquín Zuazo zu uns ankommt.



Joaquín Suazo in 2006, neben einem der Strände des Sees Tanganyika.

Es war aus Spanien mit dem Wunsch gekommen, den Armen zu helfen. Er hatte vorher ein verwirrtes Leben erlebt, und im Heiligtum von Schoenstatt in Madrid (mit Hilfe von einem Priester: P. Carlos Padilla) hatte er eine Umkehr für sein Leben erfahren. Er bittet um eine Erlaubnis von zwei Monaten in seiner Arbeit, und beschließt nach Burundi zu kommen, genauer gesagt, zum Ort, wo die Schoenstattpatres arbeiten.


Joaquín Zuazo, in 2006, neben den Schwestern Bene Mariya (religiöse Gemeinschaft in Burundi gegründet). Sie sind unsere treuen Mitarbeiterinnen beim Heiligtum in Mont Sion Gikungu.

Nachdem er in Kontakt mit dieser Realität getreten ist, die Idee etwas für die Strassenkinder zu machen, gewinnt einen Lieblingsplatz in seinem Herzen. Er fliegt nach Spanien zurück, und macht vielfältigen Aktionen, mit einem einzigen Ziel: Geld zu sammeln, um ein Haus für diese Kinder zu bauen.


Joaquín Zuazo, in 2008, mit den Kindern. Schon zurück in Burundi.

Schließlich im Januar 2008 kehrt er nach Burundi mit den notwendigen Gelder zurück, um das so gewünschte Haus zu bauen.

Gabenprozession mit den Kindern,
am 2. Jahrestag der Gründung Mariya Arafashas (Maria Hilf).



Und ... natürlich ... es durfte nicht "der Verrückte" fehlen (Joaquín), der sich ins Bild hineinmischte! ...

Und gut, siehe da, dass ungefähr eineinhalb Jahr danach, kann das berühmte Haus eingeweiht werden. Es sind viele, die geholfen haben, damit dieses Haus (und nicht nur das Haus) eine Realität wird. Es gibt die Wohltäter und die Freiwilligen von Burundi selbst, von der Schweiz, von Spanien, vom Lions Club von Liechtenstein, von Deutschland, von Chile, u.s.w. Wir senden allen ein großes "Danke schön", und unsere Gebete, damit Gott sie segnet!


Ein "Marienkind" liest eine Fürbitte in der Messe des 2. Jahrestag von Maria Hilf (Mariya Arafasha) in Burundi.

Die Jungen haben gewohnt: mal in einem Exerzitienhaus, mal in einem Haus für die Armen, eine andere Zeit in einem Zelt, noch ein anderes mal im jetzigen Haus, das halbfertig war , u.s.w . Schliesslich können sie jetzt sagen: unser Haus ist fertig und bereit uns zu empfangen! Selbstverständlich haben sie, während dieser ganzen Periode, keine Zeit verloren: sie gehen natürlich in die Schule wie alle Kinder, und vor allem leben sie aus dieser neuen Realität: ein Zuhause zu haben, "jemanden" zu haben, der auf sie jeden Tag wartet und der sich mit Liebe an sie interessiert.

In den Schulferien kehren sie in ihre Ursprungsfamilien zurück. Auch da gibt es auch "jemanden", der daran interessiert ist, auf dass diese Familie eine bessere Familie wird. Das Heiligtum der Dreimal Wunderbaren Mutter ist für sie eine Kapelle, wo sie immer gerne beten gehen können, vor allem weil sie wissen, daß diese Personen - von denen sie so viel Liebe empfangen -, im Herzen Mariens, ein Zentrum der Liebe und der geistigen Erneuerung besitzen.

Sie waren auf der Straße..... Und jetzt haben sie ein Daheim!
Herzliche Glückwünsche!


Hinzu noch,
hier schicke ich Euch mehr Bilder unserer Jungen, vom Fest, und so weiter,
damit Ihr Euch unterhält mit uns!


Auf dem Bild: neben dem Altar war die Königin unseres neuen Hauses. Wenn sie all die Kontrolle des Hauses behält, alles wird gut gehen mit ihr ... !


Bei der Eröffnungsmesse. Ihr könnt die Zelebranten sehen. Im Zentrum: P. Edwin Germann, Provinzial der Schweizer Provinz. Links: P. Rodrigo, P. Claudio (entschuldigt Jean Pierre, der vorbeiging, und entschuldigt auch den Fotograf (der noch Anfänger ist)), der das Bild nicht wiederholte. Rechts: P. Deo (Gründer von María Hilf - Burundi) und P. Félicien.


Innocent als das Haus gebaut wurde.


Dies ist Japhet. Sehr froh mit einem Luftballon am Tag der Eröffnung des Hauses.


Floribert beim Fanta trinken. Neben ihn, Trino, ein Freund.


Dies ist Dany. Oft ist er aus dem Haus weggelaufen. Lasset uns hoffen, dass er eines Tages sich bei uns hundertprozentig wohl fühlt.


Dies ist Daniel Sepúlveda, Zahnarzt, Chilene,
Schoenstätter aus Concepcion, Chile.

Ein Volontär, der hier engagiert ist.
Im Bild erscheint er mit Lievin und Enock.


Dies ist Dany, an einem Ausflugstag.


Hier seht ihr das Zelt, das wir für das Eröffnungsfest ausgestellt haben.


Beim Eröffnungsfest des Hauses hatten wir das Glück und die Ehre, mit der Gegenwart des Ministers der Nationalen Solidarität zu rechnen. Im Hintergrund, P. Edwin Germann, Provinzial der Schweizer Provinz.


P. Paul Zingg, Oberer unserer Filiale von Burundi,
bei der Dankbarkeitsrede für all jene, die dabei uns geholfen haben.

Allen, die, bei unserem Kindeswerk mitgeholfen haben, mithelfen, und mithelfen werden: ein herzliches Danke schön !

Und jetzt, zum Abschluss, ein Video von 60 Sekunden. Es geht um ein Lied, das unsere Jungen beim Fest präsentierten: Es heisst: "Die Kinder der Straße".
Für diejenige, die mitsingen wollen (in Kirundi natürlich), der Refrain lautet:
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/: Nirirwa mw'ibarabara
nkarara mw'ibarabara :/

Kubera ntagira iyo nja,
kubera ntagira iyo mva.
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Für diejenige, die nichts verstanden haben, (he, he!) das Lied sagt so auf Deutsch:

: Tag und Nacht ich bin auf der Strasse :/
weil ich nicht weiss, wohin ich gehen kann,
weil ich kein Daheim, wohin ich stamme, habe.

Und ihr, Barundier, man sagt, dass es in Burundi kluge Leute gibt,
ihr könnt also mir sagen,
wann ich nicht mehr als Strassenkind genannt werde,
damit ich nicht verzweifle,
damit ich die Würde wie andere Kinder erlebe?
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Hier das Video. Viel Spass dabei!


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